Mittwoch, 14. Dezember 2016

Afghanistan wird auch in Freiburg verteidigt


Mordfall Maria Ladenburger.
Verdächtiger soll bereits in Griechenland Frau überfallen haben
13. Dezember 2016
© dpa
Bei dem mutmaßlichen Mörder der getöteten Studentin aus Freiburg soll es sich nach Recherchen des Magazins "Stern" um einen vorbestraften Gewalttäter handeln. Auf Nachfrage von Hitradio Ohr bestätigte die Freiburger Polizei Kontakte zu den griechischen Behörden.

Der unter dem Namen Hussein K. bekannt gewordene Verdächtige soll in einer Mainacht 2013 auf der griechischen Insel Korfu eine 20-jährige Studentin überfallen und eine Steilküste hinabgeworfen haben, berichtet der "Stern". Das Opfer habe den Angriff wie durch ein Wunder überlebt, verletzte sich aber schwer.

Zweifel an den Angaben
Griechische Medien berichteten nach Recherchen des Nachrichtenmagazines in der Folge über die Festnahme des Täters und die Ermittlungen aufgrund versuchten Mordes und Raubes. Damals seien Zweifel an der Richtigkeit der Angaben des Flüchtlings aufgekommen. Die Ermittler hätten daran gezweifelt, dass er zum Tatzeitpunkt erst 17 Jahre alt war. Sie hätten dies aber nicht widerlegen können.



Der Flüchtling habe damals über seine Anwältin bekannt machen lassen, dass er die Tat bereue. In einem Gerichtsprozess im Februar 2014 soll er nach "Stern"-Recherchen zu zehn Jahren Haft verurteilt worden sein. Warum ihn die griechische Justiz frühzeitig aus dem Gefängnis entließ, ob sie ihn abschob, sei bislang unklar. Jedenfalls erreichte der Mann im November 2015 Deutschland und wurde unter dem Namen Hussein K. als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling registriert. Damals gab er an, dass er 16 Jahre alt sei.

Ermittler haben Kontakt nach Griechenland
Die Freiburger Polizei wollte sich auf Anfrage des "Stern" nicht zu den Recherchen äußern. Gegenüber Hitradio Ohr bestätigte Polizeisprecherin Laura Riske allerdings, dass die Ermittler in engem Kontakt mit den griechischen Behörden stünden. Der Vorfall sei bereits vor Veröffentlichung durch den "Stern" den Freiburger Beamten bekannt gewesen, hieß es. Über ein Rechtshilfeersuchen versuchten die Ermittler, Klarheit zu bekommen, hieß es. Da noch keine gesicherten Erkenntnisse vorlägen, ob der Verdächtige mit der Tat in Griechenland etwas zu tun habe, sei die Polizei damit bislang nicht an die Öffentlichkeit gegangen, berichtet die Nachrichtenagentur dpa.

Der Verdächtige, Hussein K., schweigt. Auch sein Anwalt hat sich bisher nicht öffentlich zu Wort gemeldet. Dem "Stern" hatten nach eigenen Angaben zwei Flüchtlinge aus dem Nahen Osten die bislang unbekannte Vorgeschichte von Hussein K. beschrieben. Sie hätten unabhängig voneinander auf Korfu Kontakt zu ihm gehabt. Weitere Recherchen stützten laut Pressemitteilung die Angaben der Männer. So zeigten Fotos, die der Redaktion vorliegen, den Täter von Korfu. Auf dessen rechter Brust sei ein Tattoo in Kerzenform sichtbar. Dasselbe Tattoo tauche auf einem Foto des mutmaßlichen Mörders von Maria L. auf.
http://www.bo.de/nachrichten/nachrichten-regional/verdaechtiger-soll-bereits-in-griechenland-frau-ueberfallen-haben


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